Wie Patienten wieder mobil werden - Das künstliche Kniegelenk

Über 150.000 Knieprothesen jährlich in Deutschland

Arthrose ist eine der häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland – besonders betroffen sind die Kniegelenke. Wenn konservative Therapien wie Schmerzmittel, Injektionen oder Physiotherapie nicht mehr ausreichen und das Knie dauerhaft schmerzt, kann ein künstliches Kniegelenk die Lebensqualität entscheidend verbessern.

„Viele Patientinnen und Patienten kommen mit massiven Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und einer starken Beeinträchtigung im Alltag zu uns“, so Herr Dr. med. Philipp Inden, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Segeberger Kliniken. „Zunächst stehen konservative Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie und Schmerztherapie im Vordergrund. Wenn diese allerdings nicht mehr ausreichen, ist ein Gelenkersatz dann oft der nächste sinnvolle Schritt und heute ein Routineeingriff mit sehr guten Ergebnissen.“

Moderne OP-Technik macht den Unterschied

Allein in Deutschland werden pro Jahr rund 150.000 Knie-Endoprothesen implantiert (Quelle: Deutsches Endoprothesenregister, EPRD). Damit gehört die Kniegelenk-Endoprothetik – nach dem Hüftgelenkersatz – zu den häufigsten Operationen in der orthopädischen Chirurgie. Die Tendenz ist weiter steigend, nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung und den Wunsch nach Mobilität bis ins hohe Alter.

In den Segeberger Kliniken wird großer Wert auf eine individuelle Planung gelegt. „Wir setzen moderne Implantatsysteme ein, die sich in Größe und Funktion genau an das jeweilige Knie anpassen lassen“, erklärt Herr Dr. Inden. „Zum Einsatz kommen bewährte Materialien wie Titan und hochvernetzter Kunststoff, die auf Langlebigkeit und gute Gewebeverträglichkeit ausgelegt sind“.

Lebensqualität zurückgewinnen 

Dank minimalinvasiver Operationsmethoden und schonender Narkoseverfahren ist der Eingriff heute deutlich weniger belastend als noch vor einigen Jahren. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel etwa fünf bis sieben Tage. Bereits kurz nach der OP beginnt die Mobilisation – unterstützt durch ein erfahrenes Team aus Physiotherapeuten und Rehabilitationsspezialisten.

„Ziel ist es, unsere Patientinnen und Patienten schnell wieder in Bewegung zu bringen. Je früher das Knie aktiv genutzt wird, desto besser verläuft die Heilung“, so Herr Dr. Inden. Wichtig ist dabei eine strukturierte Nachsorge mit gezieltem Training, medizinischer Begleitung und Anleitung für den Alltag.

Sport mit künstlichem Knie – was ist möglich?

Viele Betroffene berichten schon wenige Wochen nach der OP über deutliche Verbesserungen in der Beweglichkeit und Lebensqualität. „Das Entscheidende ist nicht nur der Eingriff an sich, sondern das Gesamtpaket – von der Diagnostik über die OP bis zur Reha. Wir begleiten unsere Patienten auf diesem Weg ganzheitlich“, betont Herr Dr. Inden. 

Nach der Implantation eines künstlichen Kniegelenks wünschen sich viele Patienten vor allem eines: Wieder schmerzfrei in Bewegung kommen. Doch wie sportlich darf man nach einer Knie-OP überhaupt wieder sein? „Mehr als viele denken, vorausgesetzt, die Belastung ist angepasst“, so Herr Dr. Inden. „Bewegung ist nach dem Gelenkersatz nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Regelmäßige Aktivität verbessert die Beweglichkeit, stärkt die Muskulatur rund ums Gelenk und trägt so zur langfristigen Haltbarkeit der Prothese bei. 

In den ersten Monaten nach der OP steht zunächst der gelenkschonende Aufbau im Vordergrund – mit Physiotherapie, kontrollierten Bewegungsübungen und einer gezielten Steigerung der Belastung. „Gerade jüngere Patienten mit künstlichem Kniegelenk haben später oft den Wunsch, wieder intensiver Sport zu treiben“, weiß Herr Dr. Inden. „Auch das ist machbar“.

„Welche Sportart infrage kommt, hängt stark vom Fitnesszustand und dem Heilungsverlauf ab“, betont Herr Dr. Inden. „Deshalb ist die Rückkehr in den Sportalltag immer Teil eines individuellen Nachsorgeplans, den Patienten gemeinsam mit Ärzten und Physiotherapeuten entwickeln“. Ein künstliches Kniegelenk bedeutet folglich keineswegs das Aus für sportliche Aktivitäten – im Gegenteil. Mit der richtigen Herangehensweise ist ein aktives, selbstbestimmtes Leben auch nach dem Gelenkersatz möglich, unabhängig vom Alter.

Wer unter chronischen Knieschmerzen leidet oder sich über die Möglichkeiten eines Gelenkersatzes informieren möchte, kann sich in der orthopädischen Ambulanz der Segeberger Kliniken unverbindlich beraten lassen.

Die Segeberger Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie bietet das gesamte medizinische Spektrum der Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an. Es reicht von präventiven sportmedizinischen Korrekturen zur maximalen Erhaltung eines natürlichen Bewegungsablaufs, über eine breite Auswahl an künstlichem Gelenkersatz zur Schmerzfreiheit und Rückgewinnung von Lebensqualität bis hin zu aufwendigen Wechseloperationen von Gelenken.