Extreme Temperaturen machen der Gesundheit zu schaffen. Sommerliche Hitze kann das Herz-Kreislauf-System zusätzlich belasten. Die Folgen können gravierend sein: Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung und Hitzschlag können auftreten. Besonders betroffen sind hiervon ältere Menschen.
„Studien zeigen, dass bei Temperaturen über 30°C das Risiko für einen Herzinfarkt und Kreislaufprobleme um bis zu 15 % steigt. Besonders ältere Menschen (ab 65 Jahren) sind anfälliger für hitzebedingte Erkrankungen, da ihr Körper weniger gut auf Temperaturänderungen reagieren kann“, erklärt Herr Prof. Dr. med. Holger Nef, Klinikdirektor des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken. „Es ist wichtig, besonders auf Anzeichen von Überhitzung zu achten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.“
Was passiert bei Hitze im Körper?
Besonders für Menschen, die bereits wegen Herz- oder Blutdruckproblemen in Behandlung sind, kann die Sommerhitze zur Herausforderung werden. An heißen Tagen versucht der Körper die Temperatur zu regulieren, indem er die Blutgefäße in der Haut erweitert und Schweiß produziert. Das hilft, die Wärme nach außen abzugeben.
„Bei gesunden Menschen funktioniert das gut. Bei älteren Menschen oder Menschen mit Herzerkrankungen kann diese Regulation jedoch gestört sein. Das bedeutet, dass der Körper nicht mehr richtig kühlen kann, was zu einer Überhitzung führt“, so Herr Prof. Nef. „Das Herz muss bei Hitze vermehrt pumpen, um die Durchblutung der Haut zu erhöhen, was zu einer Überlastung führen kann“.
Was sind die Folgen von zu viel Hitze?
- Leichte Beschwerden: Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelkrämpfe und Müdigkeit.
- Schwere Erkrankungen: Wenn die Hitze zu stark wird, kann es zu einem sogenannten Hitzeschlag kommen. Dabei steigt die Körpertemperatur sehr stark an, und das Gehirn sowie andere Organe können geschädigt werden. Das ist ein Notfall!
- Kreislaufprobleme: Durch die Weitstellung der Blutgefäße und den Flüssigkeitsverlust kann der Blutdruck stark sinken, was zu Kreislaufzusammenbruch und Herzproblemen führen kann.
Prävention und Tipps bei Hitze
„Wer sich im Schatten aufhält, leichte Kleidung trägt und auf körperliche Anstrengung verzichtet, kann die Belastung für das Herz deutlich reduzieren. Besonders ältere Menschen sollten ihre Aktivitäten an die Hitze anpassen und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein sofort Maßnahmen ergreifen“, so Herr Prof. Nef. Betroffene können sich an heißen Tagen gut schützen und gesund durch den Sommer kommen, dabei ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr essenziell, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. Auch direkte Sonneneinstrahlung in den heißesten Stunden des Tages (11 bis 16 Uhr) sollte vermieden werden.
„Wer schwitzt, verliert nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium. Ein Mangel kann zu Herzrhythmusstörungen führen, so Herr Prof. Nef. Wenn die Temperaturen steigen, sollten mineralstoffreiche bzw. elektrolytreiche Nahrungsmittel wie Obst, Salate und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Gurken, Tomaten oder Melonen, die viel Wasser enthalten, tragen zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei.
An heißen Tagen sollte man sich mit einem vorbelasteten Herz-Kreislauf-System mit Sport ausnahmsweise zurückhalten. „Es kann für Menschen mit Bluthochdruck oder Herzproblemen sinnvoll sein, tageweise komplett auf Sport zu verzichten oder die körperlichen Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verschieben“, so Herr Prof. Nef. „Die richtige Vorsorge minimiert das Herz-Kreislauf-Risiko auch bei Sommerhitze“.
Mit einem umfassenden Angebot zur präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie unterstützt das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken dabei, sicher und gesund Sport zu treiben. Die spezialisierte kardiologische Ambulanz bietet eine fundierte Diagnostik sowie individuelle Beratung für Herzpatienten, ambitionierte Freizeitsportler und Leistungssportler.
„Gerade bei hohen Temperaturen ist es besonders wichtig, beim Sport auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Wir möchten Patienten dabei unterstützen, sicher und gesund durch den Sommer zu kommen, indem wir individuelle Empfehlungen für sportliche Aktivitäten geben“, betont Herr Dr. Maximilian Corsten, Leiter der präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie.
Das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken ist ein anerkanntes, hochmodernes Zentrum mit umfassender Erfahrung im Bereich der Kardiologie und Angiologie. Dank der herausragenden Expertise der Fachärzte und der exzellenten Ausstattung zählt das Herz- und Gefäßzentrum zu den führenden Einrichtungen dieser Art in Deutschland.