Die Segeberger Kliniken haben ihre Speisenversorgung grundlegend weiterentwickelt und ein international anerkanntes Konzept eingeführt. Ziel ist es, die Qualität der Ernährung, insbesondere für Patienten mit Schluckstörungen (Dysphagie), deutlich zu verbessern und gleichzeitig moderne Strukturen sowie eine engere interdisziplinäre Zusammenarbeit zu etablieren.
Effizientere Abläufe durch digitale Analyse
Mit der Einführung eines digitalen Systems wurden sämtliche Prozesse in der Speisenversorgung des Neurologischen Zentrums der Segeberger Kliniken analysiert und neu aufgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Etablierung effizienterer Strukturen sowie der stärkeren interdisziplinären Absprache der unterschiedlichen Fachdisziplinen. Dazu gehören die Logopädie, Ergotherapie, Ernährungstherapie, Pflege, Ärzte und Küche.
Ständige Evaluierungen der Prozesse sorgen nachhaltig für eine bessere Übersichtlichkeit, klar definierte Abläufe, eine bessere Zusammenarbeit für Mitarbeitende und somit für mehr Sicherheit und Lebensqualität für Patienten.
„Durch die Kombination aus persönlicher Betreuung und digitaler Technologie schaffen wir eine ganzheitliche Versorgung, die den individuellen Bedürfnissen unserer Patienten gerecht wird“, erklärt Prof. Dr. med. Björn Hauptmann, Klinikdirektor und Chefarzt des Neurologischen Zentrums der Segeberger Kliniken.
Einheitlicher Standard für Dysphagiekost
Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Konzepts ist die Umsetzung der IDDSI-Richtlinien (International Dysphagia Diet Standardisation Initiative). Dieses international etablierte System sorgt dafür, dass die Ernährung für Menschen mit Schluckstörungen weltweit einheitlich, sicher und nachvollziehbar gestaltet wird. Damit können Patienten sicher sein, dass ihre Speisen eine klar definierte Konsistenz haben – unabhängig von kulturellen oder sprachlichen Unterschieden. In enger Absprache von Logopädie, Ernährungstherapie und der Küche konnten definierte Mischkonsistenzen etabliert werden. So können Patienten in den unterschiedlichsten Stadien ihrer Dysphagie gut versorgt werden.
Höhere Qualität und bessere Esssituation
Die Dysphagiekost und die allgemeine Kost selbst, wurden qualitativ weiterentwickelt: Sie bieten nun eine verbesserte Konsistenz, mehr Sicherheit und eine angenehmere Esssituation. Geeignete Hilfsmittel wie zum Beispiel adaptierendes Besteck fördern und unterstützen die Selbstständigkeit der Patienten auch außerhalb der Therapie.
„Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies ein Plus an Sicherheit, Lebensqualität und das gute Gefühl, in einem professionell abgestimmten System versorgt zu sein“, betont Madeleine Gausepohl, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Logopädin an den Segeberger Kliniken.
Das erfolgreiche Konzept wurde auf alle Standorte der Segeberger Kliniken ausgeweitet. Abgestimmt auf die jeweiligen Versorgungsschwerpunkte und die speziellen Bedürfnisse, werden die Mahlzeiten kontinuierlich weiterhin optimiert. Besonders wichtig ist die stärkere Einbindung aller beteiligten Berufsgruppen. Pflege, Küche, Diätetik, Logopädie und Ergotherapie arbeiten enger zusammen und stimmen sich auf einer gemeinsamen Informationsbasis ab. Das führt zu klareren Absprachen, einer verbesserten Kommunikation und einer höheren Versorgungsqualität.
„So leisten wir auch über die Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit unserer Patienten“, erklärt Michel Möller, Ernährungstherapeut an den Segeberger Kliniken.
Mit der Einführung des neuen Speiseversorgungskonzepts setzen die Segeberger Kliniken Maßstäbe für eine moderne, patientenzentrierte Ernährung, die internationale Standards mit digitaler Unterstützung und interdisziplinärer Zusammenarbeit verbindet.