Fast jeder Mensch hat schon einmal Sodbrennen erlebt, ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein nach einem üppigen Essen oder einem Glas Wein. Doch wenn das Sodbrennen regelmäßig auftritt, steckt häufig mehr dahinter, nämlich eine sogenannte Refluxkrankheit. Beschwerden sollte man ernst nehmen und frühzeitig ärztliche Hilfe suchen.
„Viele Betroffene gewöhnen sich an die Beschwerden und greifen einfach zu frei verkäuflichen Säureblockern“, erklärt Herr Dr. med. Rolf Klingenberg-Noftz, Chefarzt der Inneren Medizin am Allgemeinen Krankenhaus der Segeberger Kliniken. „Doch wer regelmäßig Sodbrennen hat, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. Wiederkehrende Refluxbeschwerden können langfristig zu Entzündungen oder sogar zu Veränderungen der Schleimhaut in der Speiseröhre führen.“
Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt, meist durch eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Neben fettreichen Mahlzeiten und Alkohol können auch Stress, Übergewicht oder bestimmte Medikamente die Beschwerden begünstigen. „Eine gesunde Lebensweise, kleine Mahlzeiten und der Verzicht auf spätes Essen können bereits viel bewirken“, so Herr Dr. Klingenberg-Noftz.
Was Betroffene essen und trinken sollten und was besser nicht
„Fettreiche und stark gewürzte Speisen, Zwiebeln, Schokolade oder Zitrusfrüchte können Sodbrennen verstärken, ebenso kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee, Alkohol und Nikotin“, sagt Dr. Klingenberg-Noftz. Empfehlenswert sind dagegen leicht verdauliche, fettarme Speisen, mageres Fleisch oder Fisch, gekochtes Gemüse, Haferprodukte und stilles Wasser oder Kräutertee.
Auch mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt entlasten den Magen. „Im Prinzip gilt: Alles, was die Säureproduktion anregt oder den Druck im Bauchraum erhöht, kann Beschwerden verschlimmern“, erklärt der Experte.
Wird die Refluxkrankheit frühzeitig erkannt, lässt sie sich in der Regel gut behandeln. Neben einer Anpassung des Lebensstils kommen Medikamente zum Einsatz, die die Säureproduktion hemmen. Bei schweren oder chronischen Verläufen stehen in der modernen Medizin auch endoskopische und chirurgische Verfahren zur Verfügung.
„Ziel jeder Behandlung ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Folgeerkrankungen wie eine Speiseröhrenentzündung oder Schleimhautveränderungen zu vermeiden“, betont Herr Dr. Klingenberg-Noftz.
Häufige Warnzeichen
Wer mehrmals pro Woche unter Sodbrennen, Aufstoßen oder einem sauren Geschmack im Mund leidet, sollte ärztlichen Rat einholen. Auch Heiserkeit, Hustenreiz oder ein Druckgefühl im Oberbauch können Anzeichen einer Refluxerkrankung sein.
„Mit einer individuellen Diagnostik und Therapie können wir heute sehr gute Ergebnisse erzielen“, sagt Herr Dr. Klingenberg-Noftz. „Wichtig ist, nicht zu warten, bis das Brennen chronisch wird – sondern frühzeitig zu handeln.“
Die Abteilung für Innere Medizin am Allgemeinen Krankenhaus der Segeberger Kliniken deckt ein breites Spektrum internistischer Krankheitsbilder ab – mit Schwerpunkten in der Gastroenterologie, Diabetologie und Onkologie. Patientinnen und Patienten profitieren von modernen Diagnose- und Therapieverfahren sowie einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit den weiteren Fachabteilungen des Hauses.