Bessere kosmetische Ergebnisse für Bypass-Patienten

Bypassgraftentnahme erfolgt ab sofort endoskopisch.

Mit über 70.000 Eingriffen pro Jahr gehören die Bypass-Operationen in Deutschland zu den häufigsten Operation am Herzen. Hierbei wird die Durchblutung des Herzmuskels durch Anlage eines Umgehungskreislaufs zur Überbrückung einer Engstelle der Herzkranzgefäße, mit Hilfe eines Bypassgefäßes, wiederhergestellt. 
In den Segeberger Kliniken werden als Bypassgraft in der Regel beide Brustwandarterien verwendet. Sind zusätzliche Bypässe notwendig, wird hierfür meist die Radialarterie (Arterie aus dem Arm) verwendet, die bislang mit einem kompletten Schnitt von der Ellenbeuge bis zur Hand entnommen wurde. 

In diesem Winter wurde diese Entnahme im herzchirurgischen OP der Segeberger Kliniken erstmals minimalinvasiv durchgeführt. Bei der endoskopischen Graftentnahme ist eine kleine Inzision von nur knapp einem Zentimeter ausreichend, um die Arterie vom umliegenden Gewebe freizupräparieren.

„Der Patient erhält somit ein deutlich verbessertes kosmetisches Ergebnis ohne lange Narbe am Arm und die Gefahr einer Wundheilungsstörung wird minimiert“, erzählt Prof. Dr. med. Stefan Klotz, Chefarzt der Herzchirurgie. 

In Deutschland wird diese minimalinvasive Technik bislang in nicht einmal jeder vierten herzchirurgischen Klinik regelmäßig eingesetzt, da sie deutlich kostenintensiver ist.

Dass nun eine komplett arterielle Versorgung der Patienten mit nur einem relativ kleinen Schnitt am Brustkorb und einer 1 cm Inzsision am Unteram möglich ist, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der herzchirurgischen Abteilung der Segeberger Kliniken. „Wir verzichten bei den Bypassgefäßen komplett auf Venen, da diese im Vergleich zu den Arterien eine deutlich minimierte Haltbarkeit aufweisen“, sagt Professor Klotz.

Um die verbesserten Ergebnisse zu belegen, werden im Rahmen des Mehrwertprogramms in Zusammenarbeit mit der Firma Getinge Patienten mittels Fragebögen befragt.

Die Klinik für Herzchirurgie ist dem Herz- und Gefäßzentrum angegliedert, welches mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie mit der Sektion Gefäßchirurgie, der Abteilung für Kardioanästhesie sowie der kardiologischen Rehabilitation eines der größten in Norddeutschland ist.

Die Segeberger Kliniken gingen 1990 aus dem Rehabilitationszentrum Bad Segeberg hervor und sind heute das größte private Klinikunternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein. Für jährlich über 40.000 Patienten bietet die Klinikengruppe ein medizinisch ganzheitliches Leistungsangebot bestehend aus Prävention, Akutmedizin und Rehabilitation. In Fachzentren, Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren sind 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Klinik mit 1.000 Betten befindet sich in privater Trägerschaft und ist Eigentümer geführt.